Paranormale Forschungsgruppe Niederrhein

Lektüre von Mr. Spooky 5

Das MPI impliziert in Anerkennung gegenüber diesen Beschreibungen
dennoch, daß es nicht möglich ist, gegen diese offensichtlichen statistischen
Naturgesetzmäßigkeiten anzuwirken, sondern, daß es durch magischpsychokinetische
Bewirkungen eher möglich ist, das Auftreten von möglichen
- nicht aber unbedingt wahrscheinlichen - Effekten zu Zeitpunkten oder in
Umgebungen auszulösen, wo diesen eine subjektive Bedeutung durch den
Bewußtseinszustand der Beobachter zugesprochen wird.
Makroskopische Effekte schließt aber auch dieses sehr strenge Modell nicht
aus, da auch größere Systeme über die oben dargestellten Ursache-
Wirkungs-Beziehungen in chaotischen Systemen durch kleinere
quantendynamische Effekte sehr wirkungsvoll makroskopisch beeinflußt
werden können ("Schmetterlingseffekt"), wenn sie tragende Elemente
komplexer dynamischer Ordnung enthalten und den Gesetzmäßigkeiten
selbstorganisierter Kritizität unterliegen. Da die meisten natürlichen Systeme
eben dieser Natur sind, besteht für das beeinflussende Bewußtsein ein sehr
großer Freiraum zur psychokinetischen Wirkung in seiner Umwelt.
Selbst aber, wenn die Naturgesetze und das MPI bestimmte mögliche Effekte
übersehen, darf man nicht vergessen, daß Naturgesetze das Produkt
systematischer Naturbeobachtung sind und somit mindestens so gut sind,
daß sie sehr wahrscheinliche oder häufig vorkommende Systemzustände
hinreichend genau vorhersagen und beschreiben. Auch wenn es nun
Zustände gibt, die durch diese Naturgesetze nicht erfaßt oder beschrieben
sind, dürften sie wohl so selten auftreten, daß auch hier von einer geringen
Wahrscheinlichkeit der jeweiligen Effekte ausgegangen werden darf [5, 23].
Weder das MPI noch die Naturgesetze schließen jedoch sehr große Effekte
vollständig aus. So ist es durchaus möglich, daß "zufällig" mehrere Millionen
Moleküle eines Stuhles bei der normalen Wärmeoszillation der Teilchen
gleichzeitig in eine Richtung schwingen und der Stuhl dadurch einen großen
Satz nach oben macht. Auch ist es zumindest denkbar, daß sich in vielen
Atomen gleichzeitig das noch wenig erforschte statistische Gleichgewicht
der Vektorbosonen W+, W- und Z0 [7, 18] zeitweilig verschiebt, womit
Gegenstände leichter werden oder ihr Gewicht verlieren und "schweben".
Diese Zustände sind jedoch sehr unwahrscheinlich und werden wohl nur alle
Milliarden Jahre einmal vorkommen. Wählt ein Bewußtsein jedoch einen
solchen seltenen Zustand durch sein Bewußtsein aus, kann es durchaus dazu
kommen, daß er eintritt. Je größer aber die Abweichung dieses Effektes von
der Normalität ist, desto eher wird er sich dem beeinflussenden Bewußtsein
"statistisch widersetzen".
Das Erzeugen "anomaler" makroskopischer Effekte mit Hilfe magischer
Methoden scheint also prinzipiell möglich aber eben sehr schwierig zu sein.
Das einzige Mittel zur Erzeugung auch großer Abweichungen ohne
Verletzung der Gesetze der Statistik ist die Erhöhung der Autonomie des
gesamten Systems im obigen Sinne.
Die Widersprüchlichkeit der glaubhaft überlieferten Effekte und die
Unsicherheit, ob alle Effekte über das MPI hinreichend erklärt werden können,
machen jedoch eine eindeutige Aussage über Grenzen magischer
Bewirkung noch nicht möglich, bieten aber Handwerkszeug zur Beurteilung
einfacher Situationen.
4 Grundlegende Prinzipien der Magie
Magie ist eine sehr komplexe Vorgehensweise, die aus den verschiedensten
Systemen und Techniken besteht und verschiedensten Zielen dient [3, 14].
Grundsätzlich kann man Magie als tiefenpsychologische Technik betrachten,
welche das Bewußtsein so beeinflußt, daß dieses außergewöhnliche
Phänomene zuläßt und in der Umwelt bewirkt [14].
Bei der Durchführung magischer Rituale zielen viele Techniken des
praktizierenden Magiers darauf ab, in seinem eigenen Bewußtsein genügend
Autonomie zu schaffen, um erwünschte aber unwahrscheinliche Effekte
zuzulassen. Nur so ist es zu erklären, daß magische Rituale gerne nachts, bei
schlechter Beleuchtung und unter Einwirkung von Räucherwerk und
bewußtseinstrübender Drogen und Methoden durchgeführt werden.
Die notwendige Autonomie des Bewußtseins kann vor allem dadurch erreicht
werden, daß das Bewußtsein in einen infantil-regredierten prälogischen
Zustand gebracht wird. Dies kann dadurch erreicht werden, daß die linke
Gehirnhälfte, welche die linearen Denkstrukturen beinhaltet, abgelenkt wird
und die rechte Gehirnhälfte aktiviert wird. Diese rechte Gehirnhälfte ist in
diesem Zusammenhang deshalb so wichtig, da sie nicht kausal, linear, logisch
und mathematisch arbeitet, sondern ganzheitlich, bildhaft und akausal.
Dadurch hat sie genügend Autonomie, um "anomale" Effekte zuzulassen.
Ein wichtiges Vehikel des Rituals zur Schaffung von hinreichender Autonomie
und zur gezielten Aktivierung der rechten Gehirnhälfte ist das Symbol. Das
Symbol eröffnet kontrollierten Zugang zum prälogischem - eben
symbolischem - Denken und kann zu einem ganzheitlichen und nichtlinearen
Bewußtseinszustand führen, welcher den gewünschten Effekt erst ermöglicht.
Um das Wachbewußtsein des Magiers dabei vor einem Vermischen
unbewußter und bewußter Inhalte zu schützen, wird bei einem sauber
aufgebauten Ritual das gesunde Wachbewußtsein vor den destruktiven
Kräften des irrationalen magisch-mythischen Bewußtsein geschützt, in dem
das Ritual durch besondere Verfahrensweisen rituell zeitlich vom
Normalbewußtsein deutlich abgegrenzt wird.
Magie ist demnach im weiteren Sinne eine systematische Vorgehensweise,
die zu einer kontrollierten Modellpsychose in einem abgegrenzten Bereich
des Bewußtseins führt, zu einer Aufhebung der Grenzen des Ich und der
kurzfristigen und kontrollierten Ausschaltung des inneren kritischen
Beobachters.
BIBLIOGRAPHIE
[1] Bak K. / Chen K., "Selbstorganisierte Kritizität", in Spektrum der Wissenschaft
3/1991, S. 62 ff.
[2] Bardon Franz, "Der Weg zum wahren Adepten", Bauer
[3] Butler W.E., "Das ist Magie", esotera Taschenbuch
[4] Coveney P. / Highfield R., "Anti-Chaos", Rowohlt
[5] Falk Gottfried / Ruppel Wolfgang, "Energie und Entropie", Springer Verlag
[6] Gerok Wolfgang (Hrsgb.), "Ordnung und Chaos", Hirzel
[7] Hey T. / Walters P., "Quantenuniversum - Die Welt der Wellen und Teilchen",
Spektrum-Verlag
[8] Kratky K.W. / Wallner F., "Grundprinzipien der Selbstorganisation"
[9] LeShan L., "Von Newton zu PSI", Rowohlt
[10] Lewin Roger, "Die Komplexitätstheorie", Hoffmann und Campe, 1994
[11] von Lucadou Walter, "Experimentelle Untersuchungen zur Beeinflußbarkeit von
staochastischen quantenphysikalischen Systemen durch den Beobachter", H.A.
Herchen-Verlag, 1985
[12] von Lucadou Walter, "Psyche und Chaos", Aurum-Verlag, 1989
[13] von Lucadou Walter, "Psychokinese: Ergebnisse und Theorien" in A.Resch,
Aspekte der Paranormologie, Resch Verlag 1992
[14] Müller Lutz, "Magie - Tiefenpsychologischer Zugang zu den
Geheimwissenschaften", Kreuz-Verlag, 1989
[15] Nicolis G. / Prigogine I., "Die Erforschung des Komplexen", Piper, 1989
[16] Schrödinger E., "Die gegenwärtige Situation in der Quantenmechanik",
Naturwissenschaften 23, 807ff., 1935
[17] Shannon C.E., Weaver W., "The mathematical theory of communication",
Urbana, 1949
[18] Shimony A., "Die Realität der Quantenwelt", in Spektrum der Wissenschaft
3/1988, S. 78 ff.
[19] Uccusic Paul, "PSI-Resümee", Ullstein
[20] Walker A.E., "Consciousness and Quantum Theory", Psychic Exloration New-York
1974, 543-568
[21] "Consciousness as an hidden variable", Physics today 1971, 39ff.
[22] v. Weizsäcker E., "Erstmaligkeit und Bestätigung als Komponenten der
pragmatischen Information" in E. v. Wezsäcker, Offene Systeme I, Klett-Cotta, 1974
[23] v. Weizsäcker F., "Aufbau der Physik", dtv, 1985
[24] Zucker F.J., "Information, Entropie, Komplementarität und Zeit" in E. von
Weizsäcker, Offene Systeme I, Klett-Cotta, 1974
[25] Zukav G., "Die tanzenden Wu Li-Meister", Rowohlt, 1981

Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden