Paranormale Forschungsgruppe Niederrhein

Lektüre von Mr. Spooky 4

Will man also einen PK-Effekt beobachten, ist man den
informationstheoretischen Grenzen des Systems aus Beobachter und Realität
unterworfen. Eine solche feste "physikalische" Grenze ist die auf
paranormalem Wege vom Bewußtsein in das System übertragene Shannon-
Information IT; diese Größe IT ist naturgesetzlich sehr klein. Beobachtet man
nun den Vorgang bewußt sehr ungenau oder unscharf, gewinnt man wenig
Shannon-Information aus dem System, womit auch DIS groß ist. Erst unter
diesen Umständen kann es nach der informellen Unschärferelation zu einem
Auftreten einer großen pragmatischen Information (DIP kann klein werden)
kommen und ein "bedeutsamer" Effekt tritt auf [12].
Paradox wird die Situation jedoch durch die Tatsache, daß man zur
Erlangung pragmatischer Information auch eine bestimmte "Mindestmenge"
an Shannon-Information aufnehmen muß. Würde das Einstein-Bild oben aus
nur vier Pixeln bestehen, könnten wir auch keine pragmatische Information
gewinnen und Einstein nicht erkennen. Friedrich v. Weizsäcker [23] beschreibt
die beiden komplementären Größen, die ein System aus Beobachter zur
Übertragung pragmatischer Information benötigt als Autonomie und
Reliabilität.
Einerseits muß das System autonom (~unscharf) genug sein, um den Effekt
produzieren zu können, andererseits muß es reliabel (~scharf) genug sein,
damit der Beobachter vom Effekt etwas erfährt und diesem als "Besonderheit"
auch ausreichend Bedeutung zumessen kann. v. Weizsäcker beschreibt die
pragmatische Information als Produkt aus Autonomie und Reliabilität eines
Systems :
Diese Beschreibung bezieht sich auf das informationsgenerierende System
aus Beobachter und beeinflußter physikalischer Umwelt, dem sogenannten
"organisational closure". Da mit zunehmender Reliabilität (Festlegung) des
Systems die Autonomie (Freiheitsgrad) des Systems abnimmt, ergibt sich eine
Funktion, in der die optimale Menge an pragmatischer Information im
mittleren Bereich der Festlegung produziert wird. Veranschaulicht wird dieser
Zusammenhang durch die nebenstehende Graphik, nach der es eine feste
Beziehung zwischen der Autonomie eines Systems, dessen Reliabilität, der
Menge übermittelter Shannon-Information und der Menge übermittelter
pragmatischer Information gibt. Das Produkt aus den beiden Geraden R=f(IS)
und A=f(IS) ist die Parabel IP=A*B.
3.3 Folgerungen aus dem MPI für PK und magische Prozesse
Da der Grad der Festlegung eines Systems ausschließlich vom Bewußtsein des
Beobachtenden abhängt und von dessen Grad an Beobachtungsschärfe,
Konstanz und Reproduzierbarkeit, kann man die Menge der pragmatischen
Information und somit die Stärke magischer Effekte durch die Schärfe der
Realitätswahrnehmung beeinflussen. Dies bezieht sich nun aber nicht nur auf
die Genauigkeit der Messung, sondern auch und vor allem auf die
Genauigkeit des "Meßinstrumentes", b.z.w. die Reliabilität des Bewußtseins. Ist
das Bewußtseins also zu "scharf", ist keine pragmatische Information erzielbar
und der PK-Effekt bleibt aus. Ist es dagegen zu "unscharf", kann es ebenfalls
keinen PK-Effekt erzielen, da es zu wenig Shannon-Information wahrnimmt,
um eine saubere Rückkopplung zu gewährleisten [12].
Dieser Zusammenhang ist die Begründung dafür, daß Persönlichkeiten mit
einem gewissen Mindestmaß an "Wahn" und "Fehleinschätzung" der Realität
wesentlich höhere PK-Trefferquoten haben, als zu stark reliable
Persönlichkeiten. Tatsächlich vermuten bekannte Verhaltensforscher wie
Lorenz oder Verbeek, daß die Evolution die Möglichkeit zu Wahn und
Selbstüberschätzung deshalb als Verhaltensmöglichkeit "zugelassen" hat, weil
Lebensformen mit diesen Eigenschaften eine höhere evolutionäre Fitnes
aufweisen.
Wo nun aber das "richtige Maß an Wahn" liegt, kann man kaum quantitativ
feststellen, man kann nur vermuten, daß es weit von den Maßstäben unserer
Kultur entfernt ist, da Kulturkreise mit nachweisbar besseren PK-Trefferquoten -
wie z.B. die Aborigines - sehr "autonom" und weit von unserem Realitätsbegriff
entfernt sind.
Aus der obigen Herleitung läßt sich also folgern, daß eine zu scharfe und
differenzierte Messung und ein zu differenziertes Bewußtsein PK-Effekte
regelrecht verhindern, während ein Bewußtseins, welches bis zu einem
gewissen Grade von unrealistischen Bildern und Wunschbildern
durchdrungen ist, ausreichende Autonomie besitzt, um solche Effekte zu
erlauben.
Eine Auswirkung des MPI betrifft die sinnvolle Genauigkeit der Messung des
Effektes nach einer magischen oder psychokinetischen Bewirkung. Im Sinne
des MPI ist es sinnvoll die Shannon-Information, die man aus einem
organisational closure aus Beobachter und Umwelt zieht, zu Gunsten eines
maximalen Gewinns an pragmatischer Information, zu minimieren [12].
Genau dieser Zusammenhang ist auch der Grund, warum magische Rituale
mit materieller Zielsetzung immer unter mehrdeutigen Bedingungen wie
Dunkelheit oder Bewußtseinseintrübung und unter strengem Ausschluß
kritischer Beobachter durchgeführt werden: Das System benötigt
ausreichende Freiheitsgrade, um sich umzusetzen [2, 3, 12, 14].
3.4 Grenzen für PK-Effekte
Eine wichtige Betrachtung betrifft die Grenzen der "paranormalen" Effekte,
die erzielt werden können.
Aus den obigen Betrachtungen geht zunächst einmal prinzipiell hervor, daß
auch PK-Effekte den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit unterworfen sind,
wobei noch offen ist, ob die thermodynamische Statistik, die Thermodynamik
und die Informationstheorie nicht in Grenzbereichen unzuverlässig oder
unvollständig sind. Solange die entsprechenden Hinweise auf Ausnahmen
oder andere Naturgesetze aber nicht konkretisiert und bewiesen werden
können, sollte pragmatisch von den bestehenden naturgesetzlichen Grenzen
ausgegangen werden.
Bei diesen wissenschaftsnahen Betrachtungen der Phänomene im
Grenzbereich Psyche - Umwelt muß man berücksichtigen, daß Physik und
Mathematik sehr wohl formal beschreiben können, nach welchen
physikalischen Gesetzen und mathematischen Gleichungen Naturgesetze
wirksam sind, aber eine wirkliche Erklärung im tieferen Sinne immer noch
schuldig sind. Man kann mit diesen Mitteln formal beschreiben, was man
immer wieder in typischen mathematischen Systemen beobachtet, kann
aber nicht erklären, warum sich physikalische Systeme so verhalten und
worin z.B. die Beschaffenheit statistischen Ausgleiches besteht. So sind die
Naturgesetze eine empirisch-formale Naturbeschreibung aber keine
Naturerklärung, womit entscheidende Fragen offen bleiben [23].

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